Körpereigene Endocannabinoide gegen Parkinson

Mäuse konnten sich nach 15 Minuten wieder bewegen

Quelle: Medicus of Borg Das Bild zeigt die dopaminergen Projektionen beim gesunden Menschen (links) und beim Morbus Parkinson (rechts). Rote Pfeile stehen für Hemmung und blaue für Stimulation der Zielstruktur.
Quelle: Medicus of Borg
Das Bild zeigt die dopaminergen Projektionen beim gesunden Menschen (links) und beim Morbus Parkinson (rechts). Rote Pfeile stehen für Hemmung und blaue für Stimulation der Zielstruktur.

(pte/ehj) Stanford – Die Erhöhung der Menge der im Gehirn vorkommenden Cannabis ähnlichen Substanzen könnte die Behandlungsmöglichkeiten bei Parkinson verbessern. Mäuse mit einer ähnlichen Krankheit konnten sich 15 Minuten nach Verabreichung eines Medikamentencocktails wieder normal bewegen. Einer der Bestandteile erhöhte die Endocannabinoid-Werte. Die Wissenschafter des Stanford University Medical Center http://www.stanfordhospital.com betonen jedoch in Nature, dass das Rauchen von Haschisch nicht die gleiche Wirkung hat.

Die Forscher konzentrierten sich auf das Striatum, das bereits in der Vergangenheit mit Parkinson in Zusammenhang gebracht wurde. Die Aktivität der Nervenzellen in diesem Bereich des Gehirns hängt von der chemischen Substanz Dopamin ab. Steht zu wenig Dopamin zur Verfügung, kann es zu einer Parkinsonerkrankung kommen. Bei gentechnisch veränderten Mäusen mit einer entsprechenden Krankheit wurden bestimmte Proteine mit einem fluoreszierenden Protein markiert, das unter dem Mikroskop grün leuchtete. Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass zwei Arten von Zellen eine Art von gegenläufigem System bilden. Eine Art ist an der Aktivierung von Bewegung beteiligt, die andere stoppt unerwünschte Bewegungen.

Ist zu wenig Dopamin vorhanden, dominieren jene Zellen, die Bewegungen einschränken. Ein bereits bestehendes Medikament, das die Dopamin-Werte erhöht, brachte den Versuchstieren eine kleine Erleichterung. Erst als ein experimentelles Medikament zur Verlangsamung des Abbaus der Endocannabinoide hinzugefügt wurde, verbesserte sich de Zustand der Mäuse deutlich. Dieses Medikament wurde von Kadmus Pharmaceuticals http://www.kadmuspharma.com entwickelt. Die zuvor bewegungsunfähigen Tiere begannen innerhalb von 15 Minuten sich frei zu bewegen. Der leitende Wissenschafter Robert Malenka betonte laut BBC, dass die Mäuse sich grundsätzlich normal verhielten. Die Ergebnisse dieser Studie wiesen auf einen neuen Behandlungsansatz gegen Parkinson hin. Es werde jedoch noch sehr lange dauern, bis Tests mit Patienten durchgeführt werden können.